NAHEINSTELLGRENZE
Die Naheinstellgrenze wird vom Objektiv bestimmt und beschreibt den minimale Arbeitsabstand zwischen Motiv und Filmebene. Diese Grösse nennt man ausser bei Canon und Nikon auch anders:
- Sigma und Konika/Minolta - Nahgrenze
- Tamron - kürzeste Einstellentfernung
- Pentax - Entfernungseinstellbereich (von - bis)
Gemeint ist aber immer das selbe.
Leider sind die Herstellerangaben alles andere als praxisorientiert. Sie geben Werte an, mit denen der Makrofotograf nicht wirklich viel anfangen kann.
Gerade in der Makrofotografie ist die "reale Naheinstellgrenze" von entscheidener Bedeutung.
Kein Insekt interessiert die Herstellerangaben. Sie sehen nur ein schwarzes Makroobjektiv auf sich zukommen und suchen das Weite wenn die Fluchtdistanz unterschritten wird.
Dass die "reale Naheinstellgrenze" mit den Herstellerangaben "etwas" differieren möchte ich an Folgenen Beispiel aufzeigen.
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31,3cm |
Von diesem Wert muss man erstmal das Auflagemaß abziehen. Dieses beträgt z.B. bei Nikon... |
- 4,7cm |
= 26,6cm |
Natürlich müssen wir auch noch die Objektiv Länge subtrahieren. Laut Sigma beträgt diese... |
- 9,5cm |
= 17,1cm |
Es bleibt nicht mehr viel...aber keine Angst, es wird noch weniger! Wie viele Makroobjektive in diesem Brennweitenbereich nutzt auch das Sigma keine Innenfokussierung. Das heisst, dass im Nahbereich der Tubus vom Objektiv recht weit ausfährt. Leider läst sich auf keiner HP der Objektivhersteller nachlesen wie weit dieser bei M 1:1 ausfährt. Bei dem o.g. Sigma sind es... |
- 5,1cm |
= 12,0cm |
Uns bleiben dann nur noch 12cm "reale Naheinstellgrenze"!
Gemessen an den Herstellerangaben, fehlen uns zur "reale Naheinstellgrenze" 19,3cm (62%). Schade, dass kein Hersteller den Mut hat, uns Makrofotografen diesen entscheidenen Wert bereitzustellen.
Hir eine kleine Liste, welche die "reale Naheinstellgrenze" zeigt.
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